Einen Baum zu Pflanzen, das ist weit mehr als ein botanischer oder floristischer Akt. Es ist ein Symbol. Viele Bäume werden deutlich älter als der Mensch der sie pflanzt. Und sie wachsen in der Regel auch von alleine, einfach indem man sie lässt.
Bäume pflanzen und sie in Ruhe wachsen lassen – darum geht es vordergründig in der Smartphone-App Forest.
Der tiefere Sinn der App aber liegt im Lassen. Im Finger-vom-Handy-lassen.
Ist nämlich mal ein Baum gepflanzt, führt jedes Aktivieren oder Entsperren des Smartphones zum Baum und der wächst nur weiter, wenn ich keine weitere Aktion mit den Smartphone unternehme. So fördert die App die Selbstdisziplin und unterbricht auf charmante Art die unbewusste Automatik, mit der die meisten Menschen nach ihrem Handy greifen – auch dann, wenn im Grunde gerade wichtigere Dinge anstehen. Gründe, Forest zu benutzen, gibt es viele: Eine Arbeit, die Konzentration erfordert, ein intensives Gespräch mit Partner(in), Kindern oder Freunden – oder eine kleine Auszeit zum Entspannen. Wie lange ein Baum zum Wachsen braucht, also die geplante no-Smartphone-Zeit, lässt sich zu Beginn wählen. Danach lässt jedes Benutzen des Smartphones den Baum verdorren. Ich liebe Forest bereits inniglich und finde: Diese App ist ein schön gestaltetes, originelles und wirksames Mittel gegen digitale Aufmerksamkeitszersplitterung. Zu finden im iTunes Store oder bei Forest.